IWDR e. V. Linda sitzt im Rollstuhl und ist begeisterte Kletterin.

Der Verein "Ich will da rauf! e. V." hilft Grenzen zu überwinden und macht Kinder stark fürs Leben. Ideengeberin für den Verein war Linda R. aus München. Seit einer Operation ist die damals 15-Jährige auf den Rollstuhl angewiesen. Nach dem Eingriff konnte sie ihre Arme, Hände, Beine nicht mehr bewegen. Sie konnte nicht mehr sprechen, nicht einmal mehr schlucken. Zehn Monate später nahm sie ein Physiotherapeut mit in eine Kletterhalle. Und Linda entschied für sich: "Ich will da rauf!". Vier Jahre später bezwingt sie die Kletterwand. Ihr Motto gab dem Verein seinen Namen. Am 16. Januar 2009 konnte mit der ersten Klettergruppe gestartet werden.

Klettern stellt eine Belastungsform dar, die koordinative, konditionelle, soziale und auch mentale Qualitäten fördert und fordert. Beim Klettern werden alle Muskelgruppen beansprucht. Darüber hinaus werden neben der Koordinationsfähigkeit die Fähigkeit zur Raumorientierung, die Balance, die Handlungsplanung und Selbststeuerung, sowie Mut, Willenskraft und psychische Ausdauer angesprochen. Für Kinder und Jugendliche mit Behinderung bietet das Klettern vielfältige Bereiche in denen erfahren werden kann, dass trotz der Unterschiede gemeinsames Handeln möglich ist. Es bieten sich neue und herausfordernde Handlungsfelder, in denen individuelle Grenzen und Möglichkeiten zum Ausdruck kommen. Gegenseitiges Vertrauen, dass sich innerhalb einer Klettergemeinschaft von behinderten und nicht behinderten Menschen entwickelt, fördert die soziale Kompetenz und unterstützt ein positives Selbstkonzept.

Das Ziel des Vereins ist es, durch gemeinsames Klettern dem Bewegungsbedürfnis von Kindern und Jugendlichen entgegenzukommen, Neugierde zu wecken, Bewegungsfreude zu erhalten, der Bewegungsarmut entgegenzuwirken, die Gesundheit zu fördern, Lernprozesse in Gang zu setzen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu geben und eine realistische Selbsteinschätzung zu fördern. Klettern bietet für die Integration von Menschen mit Behinderung viele Erfahrungsmöglichkeiten, dass trotz und gerade wegen der vorhandenen Unterschiedlichkeiten, gemeinsames Handeln und Lernen, nämlich die Teilhabe aller möglich ist.

Mit Unterstützung der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung wurde mehrfach eine Halbtagsstelle zur Familienberatung finanziert.