Verbrennungen und Verbrühungen zählen zu den folgenschwersten Unfällen im Kindesalter, unter denen neben den verletzten Kindern die ganze Familie viele Monate und oft Jahre körperlich und seelisch leiden. Allein in Deutschland müssen jedes Jahr mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren aufgrund thermischer Verletzungen ärztlich behandelt werden. Bei 6.000 Kindern und Jugendlichen sind die Verletzungen so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Im Gegensatz zu anderen Unfällen, wie zum Beispiel Verkehrsunfällen, ist die Zahl der Verbrühungen im Kleinkindalter seit Jahren extrem hoch. Gefahren lauern überall: der ungesicherte Herd, der heiße Inhalt der Kaffeetasse, der durch Unachtsamkeit der Eltern auf dem Baby oder Kleinkind landet, offenes Feuer, das nicht überwacht wird, oder der immer noch weit verbreitete Einsatz von Spiritus beim Grillen, was zu schwersten Verletzungen führen kann. 60 Prozent der Spiritus- Unfälle wären zu verhindern – wenn die Eltern richtig handeln und statt Spiritus zu sicheren Grillbeschleunigern greifen würden.
Seit fast 20 Jahren begleitet und berät Paulinchen e. V. Familien mit brandverletzten Kindern, oft über viele Jahre, und zeichnet sich durch besonders persönliche und individuelle Beratung aus. Der Verein arbeitet bundesweit und ist in Deutschland die einzige Organisation, die sich ausschließlich um Kinder und Jugendliche mit thermischen Verletzungen kümmert. Paulinchen e. V. ist in vielfältige Fach- und Arbeitskreise eingebunden. Angeboten werden eine kostenlose Hotline, ein jährlich stattfindendes Seminar, bei dem sich die betroffenen Familien austauschen können und seit 2012 erstmalig auch ein Wochenende für Jugendliche. Des Weiteren sensibilisiert der Verein die Eltern mit gezielten Präventionskampagnen, wie zum Beispiel. „Sicher Grillen ohne Spiritus“, „Vorsicht mit heißen Flüssigkeiten“, schaltet TV Spots und wirbt mit Plakaten auf Großflächen, in Kinderarztpraxen und auf Veranstaltungen der Feuerwehr. Mit den Feuerwehren besteht in vielen Städten eine sehr enge Zusammenarbeit. Um auf das Thema verstärkt aufmerksam zu machen, wurde am 7. Dezember der bundesweite „Tag des brandverletzten Kindes“ ins Leben gerufen. Die TRIBUTE TO BAMBI Stiftung unterstützt den Verein großzügig, damit die Aufklärungsarbeit, das Jugend-Wochenende, das Paulinchen-Seminar sowie weitere Aktionen umgesetzt werden können.