Bei JugendNotmail finden Kinder und Jugendliche in Kirsensituationen ein umfangreiches Beratungsangebot
Seelische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter nehmen immer mehr zu. Die Auslöser sind vielfältig und wurden während der Pandemie weiter verstärkt. Bereits seit 2001 bietet JugendNotmail dazu deutschlandweit eine kostenlose Online-Beratung für Kinder und Jugendliche an. Man möchte ihnen in Krisensituationen ein vertrauliches und niedrigschwelliges Beratungsangebot bieten – und zwar zu allen Themen, die sie bewegen: Depression, Selbstverletzung, Gewalt, Mobbing, Missbrauch, Essstörungen, Suizidgedanken und natürlich auch familiäre Probleme stehen dabei im Mittelpunkt der Anfragen. Ziel ist stets das frühzeitige Finden von Lösungswegen, um zu vermeiden, dass sich Belastungen verfestigen.
Rund 250 Fachkräfte aus den Bereichen Psychologie und Sozialpädagogik arbeiten ehrenamtlich bei JugendNotmail. Das Angebot ist datenschutzrechtlich geprüft und wurde u.a. mit dem Phineo wirkt Siegel ausgezeichnet, Gründerin Claudine Krause erhielt das Bundesverdienstkreuz.
Im Jahr 2021 haben 2.217 Mail-Beratungen und 1.869 Chat-Beratungen stattgefunden. Das sind rund 42 % mehr Beratungen als im Vorjahr.
„Das Bedürfnis sich Rat zu suchen, ist durch die Corona-Pandemie bei Kindern und Jugendlichen ungebrochen groß“,
kommentiert Ina Lambert, Fachleitung bei JugendNotmail. Und noch etwas stellt sie fest:
„Auffallend ist die Zunahme der Nachrichten mit Suizidgedanken.“
Suizid ist die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen
In keinem anderen Lebensabschnitt begehen so viele Menschen Suizidversuche wie vor dem 25. Lebensjahr. Suizid ist die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen. Im Jahr 2020 nahmen sich in Deutschland insgesamt 508 junge Menschen das Leben. Im Alter von 15 bis unter 20 Jahren waren es 155 Jugendliche. In der Altersgruppe der 10- bis unter 15-Jährigen starben 25 Kinder durch Suizid. 14 Prozent der 15-Jährigen kennen Suizidgedanken. Im vergangenen Jahr hat die Online-Beratung von JugendNotmail daher ein Suizid-Präventionsteam aufgestellt. Kinder und Jugendliche mit aktiven oder passiven Suizidgedanken können sich in Krisensituationen an eine vertrauensvolle Stelle wenden, sofort mit geschulten Ansprechpartnern in Kontakt kommen und erhalten schnelle, individuelle und kompetente Unterstützung.
Durch eine großzügige Spende des Modelabels Lala Berlin kann die Organisation beim wichtigen Ausbau der Suizidprävention für Kinder und Jugendliche unterstützt werden. Die TRIBUTE TO BAMBI Stiftung fördert JugendNotmail mit 24.327 Euro, um weitere ehrenamtliche Berater zu schulen und Supervision zu ermöglichen. Mit unserer Förderung möchten wir zur Entstigmatisierung von Suizidalität im Kindes- und Jugendalter beitragen